Der zweite Eindruck

In Kathmandu, wo wir unsere ersten Eindrücke machten, werden wir auch die letzten paar Erinnerungen an dieses Land haben.

Unser zweiter Aufenthalt hier am Ende unserer Reise in Nepal war anders als unser erstes Erlebnis sechs Wochen zuvor. Vieles wirkte hier nun vertraut, bei weitem nicht mehr so beängstigend, wie wir es befürchtet hatten. An die stinkende Luft auf den Straßen haben wir uns gewöhnt und die Hektik und Aufdringlichkeit der Nepalis nehmen wir mittlerweile entspannt auf uns. Ein Grund mehr noch tiefere Erlebnisse aufzunehmen.
In Boudha begegnete uns das Ausmaß des Erdbebens von 2015. Obwohl die Stupa dort einen trostlosen Eindruck hinterlassen hat und Bauarbeiten nur schleppend vorangehen, begegneten uns jedoch hier alle geschäftig auf der Suche nach ihren Weg nach Erleuchtung, der Vergebung ihrer Sünden oder touristischem Sightseeing. Richtig tief konnten wir in Pashupatinath spüren, wie hinduistische Werte in diesem Land gelebt werden. Als eine der wichtigsten Tempelstätten des Landes werden hier täglich bis zu 60 Feuerbestattungen durchgeführt, die alle öffentlich ausgetragen werden. Begleitet durch lange Zeremonien war es uns möglich, vieles Details der hinduistischen Kultur besser zu erkennen und zu verstehen. So erschreckend uns diese und andere Bräuche und Traditionen in den letzten Wochen begegnet sind, so positiv sind sie mittlerweile auch in unseren Erinnerungen verankert. Auf vieles konnten wir uns selbst einen Reim bilden, anderes wurde uns von Einheimischen erklärt, die wir kennenlernten. Einige davon wurden Freunde. Durch Narayan und seine Familie bekamen wir sogar selbst das Gefühl hier zu Hause zu sein.

Für uns ist die nepalesische Kultur eine wunderbare. Die Herzen der Menschen schlagen hier noch am rechten Fleck begleitet durch Freundlichkeit und Korrektheit. Liebe zum Leben ist wichtiger als Geschäfte des Geldes und diese Werte spüren wir hier auch. Dieses Land war trotz Höhen und Tiefen eines der schönsten Erlebnisse, die wir mit uns nehmen können, und obwohl uns bei dem Gedanken Wehmut ergreift, packen wir diesen Reichtum an Erlebnissen nun zusammen und fahren in unser nächstes Abenteuer. Wir sind uns sicher, nicht das letzte Mal in diesem Land gewesen zu sein.

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