Zurück nach Suva
Nach unseren Tauchgängen nahmen wir am selben Tag noch die Fähre zurück nach Suva. Als wir am nächsten Tag dort ankamen packte uns sofort die Stimmung der Stadt. Überall herrschte Hektik. Vorbei schien es hier mit der entspannten Fidschimentalität zu sein. Der Verkehr beansprucht das Erlebnis erbarmungslos für sich sei es durch Lärm, Gestank oder Fahrzeuge die dich bei grün immer noch nicht die Straße überqueren lassen. Wir schlenderten die Queensstreet entlang und ließen die alten kolonialen Gebäude eingebettet in den tropischen Gärten auf uns wirken. Angekommen in der Fiji-Time Mentalität ging ein weiterer Tag zu Ende, als wir unser Bungalow im Mango Beach Resort spät abends erreichten.
Drei Nächte später ging es wieder Richtung Flughafen. Vollkommen entspannt kamen wir rechtzeitig am Flughafen an und bemerkten ziemlich schnell, dass kein Flug nach Samoa auf den Anzeigetafeln zu sehen war. Panik den Flug verpasst zu haben zückten wir gleich unsere Tickets und stellten schnell fest, dass wir uns im Datum geirrt haben. Unser Flugzeug war nämlich erst in 4 Tage später gebucht! Wie das passieren konnte ist uns bis heute ein Rätsel, doch wir dürften uns wieder einmal verplant haben. Verärgert und ratlos nahmen wir in einem Café am Flughafen Platz und wollten schnell eine Lösung für die nächsten Tage finden. So blieb uns nichts anderes übrig, als noch eine Nacht im Nadi zu verbringen um am nächsten Tag die besagten Yasawa– Inseln anzusteuern.
Auf zu den YASAWA Inseln
Die dünn besiedelten Inselgruppen liegen nord-westlich von der Hauptstadt Nadi entfernt. Pro Tag gibt es eine Katamaran Fähre die ihre Anker lichtet und die einzelnen Inseln nach der Reihe abklappert. Wir steuerten einen der letzten Stop namens Nanuya- Island an. Wir fuhren bis ans Ende der Inselkette vorbei an paradiesischen Stränden, traumhaften Gesteinsformationen und türkis- blauem Wasser. In diesen traumhaften Postkartenbildern eingebettet standen meist teure 4-5 Sterne Resorts, welche nur vom Wasser aus zugänglichen waren und das einzige Zeichen von Zivilisation waren. Nach 8 Stunden Fahrt erreichten wir schlussendlich unsere Zielinsel. Die Fähre blieb am offenen Meer stehen und innerhalb weniger Minuten kamen die Taxiboote vom Ufer heran, die alle Gäste in ihre gebuchten Resorts brachten. Wir hingegen bestiegen ein kleines unscheinbares Fischerboot welches uns direkt zu dem Haus der Familie brachte, wo wir unsere nächsten 3 Nächte in einer kleinen Holzhütte ohne Strom und Wasser verbrachten.
Da wir von vielen Seiten die Empfehlung bekamen auf unserer Fidschi Reise zumindest einmal bei einer Familie einen besagten „Homestay“ zu machen, waren wir uns sicher, dass dies die beste Lösung für unsere ungewollte Verlängerung war. So konnten wir den Partypeople- und Pauschal Touristen perfekt aus dem Weg gehen.
Außerdem unterstützen wir damit auch die lokale Wirtschaft. Geld fließt hier normalerweise nur in die reichen Hände von Europäern, Australier oder Amerikaner. Tage zuvor wurde uns erzählt, dass jedermann problemlos auf den Fidschis Grund erwerben kann. Mit diesem beschlossenen Gesetz spalten sich die Meinungen der Einheimischen. Die eine Seite behauptet dadurch bessere Jobaussichten zu erhalten, da sie nun auf ihrer überschaubaren Insel im Hotel arbeiten können. Viele sind jedoch verärgert und betroffen, dass große Teile ihrer Inseln nicht mehr in ihrer eigenen Hand sind und haben Angst davor, dass ihre Kultur langsam verschwindet.
Das Areal der Familie Ileavali wurde einige Jahre zuvor von einem schlimmen Zyklon erwischt und zerstörte die meisten Gebäude. Der einheimische Besitzer erzähle uns wie er früher in seinen jungen Jahren hier ein kleines Resort betrieben hat und nach dem Zyklon ihm einfach das Geld fehlte um wieder alles aufzubauen. Nun war uns auch klar warum so viele unterschiedliche Gebäude hier standen und Überreste von gefliesten Badezimmern in der Wiese entdeckten. Wir verbrachten den Tag am Strand vor unserer Hütte und liefen einige Meter zu einem kleinen Teehaus auf der anderen Seite der Insel. Als es langsam dunkel wurde bat uns die Familie in ihr Haus wo wir gemeinsam zu Abend aßen. Bei anschließendem Tee erfuhren wir mehr über die Familie, wie ihr Leben auf einer so kleinen Insel funktioniert und wie sie die weiten Transportwege zur nächsten Insel mit Stadt zurücklegen. Glücklicherweise finden sie die meisten Nahrungsmittel in ihrem Garten hinter dem Haus. Cassava und Taro stehen dabei an der Tagesordnung. Fleisch gibt es eigentlich nie.
Am nächsten Tag überquerten wir die Insel um auf der anderen Seite die Blue Lagoon zu finden. Ein kleiner Pfad führte uns über Graslandschaften und ließ uns über die Insel hinwegsehen, in die Weite des tiefblauen Ozeans. Einige Gehminuten später konnten wir unseren Augen nicht trauen, nun waren wir wirklich im Paradies angekommen! Ein menschenleerer weißer Standstrand lag vor uns mit glasklarem türkisblauem Wasser. Beim Schnorcheln waren wir von bunten Fischschwärmen umgeben welche neugierig an uns knabbern wollten. Wir erforschten die Felsformationen und Korallenriffe in denen sich zwischen Anemonen Clownfische versteckten. Diese letzten Tage in den Yasawas waren pure Tiefenentspannung!
Im Nachhinein waren froh noch die Möglichkeit bekommen zu haben mehr von dem traumhaften Land zu sehen und noch tiefer in Berührung mit den herzlichen Menschen und ihren Bräuchen wie Sitten kamen!
SUVA BIS Nanuya Island
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